Wir feiern durchdachte Markenwelten – und zögern beim eigenen Auftritt.
Ich kann es tatsächlich verstehen.
Ist ein zeitgemäßes Corporate Design und ein individueller Markenauftritt wirklich notwendig? Eine berechtigte Frage – besonders für Soloselbstständige.
Es wird dich überraschen, aber ich kann die Skepsis und auch die Zurückhaltung absolut nachvollziehen. Der Grund dafür: Ein professioneller Markenauftritt wird oft mit „hübsch machen“ assoziiert. Und für reines „hübsch machen“ würde ich persönlich auch nur ungern Zeit und Geld in die Hand nehmen.
Warum? Weil hübsch machen zwar eine positive Atmosphäre schaffen kann, aber nicht zwangsläufig zu unserer unternehmerischen Ausrichtung, unseren Kunden, unserer Branche, unserer Verkaufs- und Kommunikationsstrategie und unseren unternehmerischen Zielen passt.
Bei der Neugestaltung oder Überarbeitung des Markenauftritts und des damit verbundenen Corporate Designs sollte der erste Schritt immer die Analyse des Ist-Zustands sein.
- Was funktioniert aktuell gut – visuell, strukturell, inhaltlich?
- Wie konsistent ist der aktuelle Auftritt über alle Kanäle hinweg?
- Was ist noch aktuell – was ist veraltet?
Und selbst im Anschluss würde ich die Definition der Ziele empfehlen:
- Was soll durch das Redesign erreicht werden?
- Gibt es strategische Veränderungen im Unternehmen?
- Hat sich die Zielgruppe verändert?
Gefolgt von den Themen Identität, Markt & Wettbewerb.
Und erst ganz am Ende – wenn alles definiert und geklärt ist – geht es in die Gestaltung.
Bei der Gestaltung ist das Hauptziel aber immer noch nicht „hübsch machen“, sondern die definierten Inhalte mit Hilfe von Farben und Formen zu unterstreichen, mitzuerzählen und nonverbal zu kommunizieren.
So entsteht am Ende ein selbstbewusster und stimmiger Auftritt, der bereits visuell die definierten Werte und die strategische Ausrichtung vermittelt – und gezielt die passenden Kunden anspricht.
Bis zum nächsten Mal!
In Liebe
deine Grafikerin
